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Michael Horsky :
Lithographien für Weikendorf

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Beendet
Weikendorf, Sep 2009 – Apr 2010
Rathausplatz 1a, 2253 Weikendorf

Information

Eine alte Feuerwehrhalle wurde von Michael Kienzer zu einem Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst umfunktioniert. Von Kienzer eingeladene KünstlerInnen realisieren im Innenraum jeweils für ein halbes Jahr temporäre Installationen, die durch ein großes Fenster auch von außen einsichtig sind. Dadurch wird das gesamte Gebäude zu einer Skulptur im öffentlichen Raum.

Hermann Nitsch sagte einmal in einem Interview: „ ... die Landschaft des Weinviertels als Kulturlandschaft ist die Landschaft des Dreißigjährigen Krieges.“ Mit diesem Satz im Gedächtnis, die Düsternis einer vom Krieg verwüsteten Landschaft nach Jahrhunderten scheinbar noch ahnend, näherte sich Horsky Weikendorf und seiner Umgebung und fand sich dabei, wie er sagt, in einem Projektionsfeld gleich einem Klischee für größere Zusammenhänge. Bei seiner Recherche zum Ort und der Umgebung entstand eine Serie von Fotos, die ihm die markanten Kristallisationspunkte für seinen Malprozess zu Weikendorf deutlich machten. Pestsäule, Kirche und der weite Landschaftsraum waren Referenz und Ausgangspunkt einer sechsteiligen Serie großformatiger Ölbilder, aus denen seine Installation bestand. Die menschliche Figur, vor allem als Porträt, ist zumeist der Ausgangspunkt von Horskys gegenständlicher Malerei. Für sein Projekt im Kunstraum Weikendorf wurde die Landschaft der Region ein wesentliches Motiv, in die er seine Figuren nahezu verwebt. Ausgemergelte oder absurd überproportionierte Körper, gemalt fernab jeder tradierten ästhetischen Vereinbarung, bilden verstörend rätselhafte Szenen zwischen den erkennbaren Konstanten des Ortes. Seine Bilder reagierten im Ausstellungsraum auf die „Skulptur“, als die er den Kunstraum empfindet. „Diese konzentrierte Atmosphäre fülle ich mit einer konzentrierten Struktur ... Auf dieser Bühne lasse ich Kunstfiguren und reale Figuren in einem freien Spiel agieren. Ein Stück ohne Anfang und Ende, quer durch die Zeit.“

Michael Horsky